Seit Ende Februar 2021 ist Robert Hof in San Julian, ca. 180 km östlich von Santa Cruz tätig. Seit 2023 ist er Pfarrer von San Julian. Zu seiner Aufgabe gehört auch in der noch jungen Stadt eine neue zweite Pfarrei aufzubauen. Neben seiner pastoral-sozialen Arbeit gehört auch die Sorge um die Caritas und das kulturelle Erbe der früheren Jesuiten- und Franziskanermissionen im ganzen Vikariat Ñuflo de Chávez zu seinen Aufgaben. Mehr über seinen neuen Einsatz gibt es hier, in den aktuellen Rundbriefen, die er in die Heimat schickt. Vor allem die Musik und ihre Förderung ist ein Schwerpunkt.
Vor seinem erneuten Einsatz in der Mission war er fünf Jahre Pfarrer von Herz Jesu in München-Neuhausen.
Da ein Stück seines Herzens stets „drüben“ geblieben war, fiel es ihm leicht, dem Ruf von Bischof Antonio zu folgen, der beim Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, eine Entsendung für ihn
beantragt hat.
Eine subtropische Provinzstadt, geprägt durch Zuzug aus ganz Bolivien ist Roberts Wirkungsort.
Eine Herzensangelegenheit für Robert Hof ist die Förderung der alten Tradition der Música Misonal.
In dem ihm anvertrauten Gebiet rechts der Hauptsraße entsteht die neue Pfarrei "Zona Norte".
Von 2008 bis 2015 war Robert Hof schon einmal in Bolivien im Apostolischen Vikariat Ñuflo de Chávez tätig. Zu seinem Einsatzgebiet gehörten die Provinzstadt Concepción mit ihrer berühmten
Urwaldkathedrale und viele kleine Dörfer, die weit verstreut im Urwald gelegen, nur auf unbefestigten Wegen zu erreichen sind. Die Ureinwohner dort sind die „Chiquitanos“.
Ein Missionar in dieser Gegend packt neben seinem Messkoffer selbstverständlich auch einen Spaten und eine Axt mit in den Jeep, um Hindernisse aus dem Weg schaffen zu können, aber auch Material
wie Zementsäcke und Dachziegel, alles was für Projekte benötigt wird. Im Idealfall besucht der „Padre“ die Dörfer zusammen mit einem Team, das sich aus Ordensschwestern, einem Katecheten,
einer Krankenschwester oder einem Arzt, manchmal auch einem Maurer oder einem Veterinär zusammenstellt, je nachdem, welches Projekt gerade betreut wird. Leib- und Seelsorge gehören dort einfach
zusammen.
Die pastorale Arbeit hat immer auch einen stark sozialen Charakter. Nach der Messe reflektieren die Dorfbewohner nach dem Prinzip Sehen – Urteilen – Handeln, wie sie ihre Lebensbedingungen
verbessern können.
Größere Projekte auf dem Land waren damals die Hausbaukooperative „Häuser statt Hütten“ (casas dignas), die Viehzuchtkooperative, das Trinkwasserprojekt und der Pfarreilastwagen mit Kaufladen als
allgemeines Transportmittel. Alles Projekte, die schon von den bayrischen Franziskanern, wie Pater Reinhold Brumberger OFM, initiiert worden sind.
In Concepción selbst lebt das kulturelle Erbe der früheren Jesuitenmissionen in der schönen Kathedrale, die zum Weltkulturerbe zählt, und in der Musikschule „Pater Martin Schmid“ weiter. Die
Förderung der Musikschule war Robert Hof ein besonderes Anliegen, ist doch das Musizieren beste Kinder- und Jugendarbeit. Am Stadtrand von Concepción, wo sich immer mehr Menschen ansiedeln,
entstand die Pfarrei Maria Auxiliadora. Nach der Segnung des neuen Pfarrzentrums, die mit einem großen Fest verbunden war, hieß es damals für Robert Hof Abschied zu nehmen.
Eine Hausbaukkooperative der Pfarrei unterstützt Familien in den Dörfern beim Bau von casas dignas.
Die Viehzuchtkooperativen sind echte Hilfe zur Selbsthilfe und verschaffen den kleinen Dorfgemeinschaften Sicherheit und Unabhängigkeit
In der Tradition der Jesuiten wird mitten im Urwald Barockusik gemacht. Viele Kinder und Jugendlichen lernen Instrumente und damit viel für's Leben.
Prozessionen, die fiesta patronal, ein lebendiger Kreuzweg, Heiligenfiguren ... das Christentum ist wichtiger Teil der Kultur der Chiquitanos.